Foto der protestierenden Beschäftigten und Studierenden mit Transparenten, Fahnen und Schildern auf dem Ernst-Abbe-Platz

Angesichts der Ergebnisse der Thüringer Landtagswahl rief die gewerkschaftlich-studentische Initiative „Uni gegen Rechts!“ Kolleg:innen und Mitstudierende an der Universität Jena zum Protest für die Mittagspause am Mittwoch, den 4. September 2024, auf. 300 Studierende und Beschäftigte, darunter auch Gremienvertreter:innen und Professor:innen, kamen zusammen und machten deutlich, dass sie es nicht akzeptieren werden, unter der AfD zu studieren und zu arbeiten.

Während der einstündigen Kundgebung sprachen Vertreter:innen aller Gruppen an der Universität – der Studierenden, Promovierenden und studentischen Beschäftigten, der Beschäftigten in Wissenschaft, Technik und Verwaltung und der Professor:innen.

Außerdem machten die Teilnehmer:innen eine Foto-Aktion und hielten dabei Schilder mit folgenden Forderungen in die Kamera: “Keine Politik mit Faschisten!”, “Keine Koalition mit der AfD!” und “Nie wieder ist jetzt!”.

Julian Plitzko vom Promovierendenrat DR.FSU stellte das Bündnis “Uni gegen Rechts!” vor und machte deutlich, dass für das Bündnis weder eine AfD-Regierung, noch menschenfeindliche Politik anderer Parteien akzeptabel seien. Außerdem müsse die Universität ein Ort des diversen Lebens bleiben.

Prof. Dr. Tilman Reitz sprach sich dafür aus, dass die demokratischen Parteien, allen voran die CDU, über ihren eigenen Schatten springen und eine demokratische Koalition bilden müssen. Er erklärte, dass die Wissenschaftsfreiheit von der AfD ganz konkret bedroht werde.

Lisa und Charly, zwei studentische Beschäftigte, kritisierten neben der AfD auch die demokratischen Parteien, die viele Positionen der AfD übernommen haben, und forderten, dass eine soziale Politik stärker vorangebracht werden muss.

Konstantin Behrends, Verwaltungsmitarbeiter an der Universität, vertrat den Standpunkt, dass sich die Gewerkschaften weiter an antifaschistischen Protesten beteiligen sollen, wie bei der Massenblockade der Rede von Björn Hocke am 20. August 2024 in Lobeda. Außerdem müssen die Beschäftigten gerade jetzt in ihren Betrieben für ihre Interessen einstehen, weil die AfD genau diesen Interessen feindlich gegenüber stehe.

Falk Bindheim hielt ein Grußwort für die IG Metall. Er erzählte von der Protestaktion von 400 Beschäftigten bei Jenoptik, Zeiss und Jena Optronik gegen die Zusammenarbeit mit der AfD zwei Tage zuvor. Außerdem rief er dazu auf, breitere Bündnisse zu bilden.

Weitere Grußworte gab es von der antifaschistischen Bewegung „Rechtsruck stoppen“ und von der Gewerkschaft ver.di.

Die Teilnehmer:innen der Kundgebung beteiligten sich rege und riefen gemeinsam die Slogans “Alle zusammen gegen den Faschismus” und “Streik in der Uni, Streik im Betrieb, das ist unsere Antwort auf eure Politik!”. “Uni gegen Rechts!” kündigte an, sich weitere Aktionen vorzubehalten und das Bündnis mit den Belegschaften und Gewerkschaftsgruppen in anderen Betrieben zu suchen, um größere gemeinsame Aktionen auf die Beine zu stellen.

“Uni gegen Rechts!” ist ein Zusammenschluss der Gewerkschaftsgruppen und Studierendenvertretungen an der Universität Jena. Nach einer großen Saalkundgebung mit 400 Teilnehmer:innen am 7. Mai 2024 war die heutige Kundgebung von 300 Beschäftigten und Studierenden während ihrer Mittagspause die zweite große Aktion der Initiative.

Uni gegen Rechts, 4. September 2024

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