Wer wir sind

Uni gegen Rechts ist ein Zusammenschluss von Beschäftigten und Studierenden der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Wir betrachten mit Sorge den voranschreitenden Rechtsruck in unserer Gesellschaft. Diese Entwicklung bedroht auch die demokratischen Werte, für die unsere Universität steht: Toleranz, Vielfalt, wissenschaftliche Freiheit und kritisches Denken. Wir müssen begründet befürchten, dass ein zunehmender Einfluss rechtsextremer und rechtspopulistischer Politik die Probleme verstärkt, mit denen wir uns als Gewerkschafter:innen, Beschäftigte und Studierende bereits an unserer Universität auseinandersetzen: Stellenwiederbesetzungssperre, fortschreitender Stellenabbau, falsche tarifliche Eingruppierung, Abschaffung Streichung von Lehrstühlen und Lehrangeboten, ein beunruhigender Berufsverbotsfall.

Deshalb haben wir beschlossen, gegen den Rechtsruck aktiv zu werden, unsere Universität als Ort der Offenheit und des demokratischen Diskurses zu verteidigen, und für unsere Interessen als Beschäftigte und Studierende einzutreten.

Unsere Ziele sind

  • Zu mehr politischer Teilhabe motivieren: Uns ist es wichtig, die demokratische Kultur an unserer Universität zu stärken und Menschen für zur Mitgestaltung, des Ortes, an dem sie so viele Stunden ihres Alltages verbringen, zu animieren. Wir sehen die Gewerkschaften, studentischen Gremien, aber auch außerinstitutionelle (studentische) Initiativen und nicht zuletzt unser Bündnis als den geeigneten Ort dafür.

  • Antworten auf die Fragen finden: Was tun, wenn der Rechtsruck in den Parlamenten weiter voranschreitet? Was tun, wenn extrem rechte Parteien regieren? Rechtspopulistische und rechtsextreme Politik treibt die Diskursverschiebung innerhalb unserer Gesellschaft weiter voran, was die freiheitliche Ausübung der Wissenschaft und marginalisierte Personengruppen an unserer Universität in Gefahr bringt. Wir müssen gemeinsam überlegen, wie wir uns dagegen schützen können.

  • Unsere weltoffene und progressive Universität verteidigen: Die Friedrich-Schiller-Universität Jena steht für Toleranz, Vielfalt und wissenschaftliche Freiheit. Wir setzen uns dafür ein, diese Werte zu schützen und gegen Angriffe von rechten Kräften zu verteidigen.

  • Einem weiterem Rechtsruck entgegenwirken: Wir wollen aktiv dazu beitragen, dass sich die Gesellschaft nicht weiter nach rechts entwickelt und dass demokratische Werte gestärkt werden.

  • Rechtsextreme Regierungsbildung verhindern: Die AfD ist eine faschistische Partei. Wir möchten unseren Beitrag dazu leisten, dass sich nach den Wahlen am 1. September 2024 in Thüringen keine Regierung bildet, die in irgendeiner Art und Weise die rechtsextreme AfD einbindet.

Wie wollen wir unsere Ziele erreichen

  • Zusammenbringen demokratischer Kräfte: Wir wollen ein Netzwerk aus Studierenden, Beschäftigten, Professor*innen und Alumni schaffen, um gemeinsam für unsere Rechte in Wissenschaft und Bildung, ein solidarisches Miteinander und den Schutz marginalisierter Personengruppen einzutreten.

  • Diskussion und Austausch: Wir organisieren Veranstaltungen und Gesprächstrainings, um uns auf die Monate vor und nach den Landtagswahlen vorzubereiten und gemeinsam zu überlegen, was wir tun können und müssen.

  • Aktionen von Beschäftigten und Studierenden: Wir möchten als Belegschaft und Studierende handlungsfähig werden. Als Aktionsformen diskutieren wir die aktive Mittagspause, den politischen Streik und studentische Proteste.

  • Auseinandersetzung in den Gremien: Wir möchten in den Selbstverwaltungsgremien der Universität, wie den Instituts- und Fakultätsräten, Diskussionen anstoßen und zu Maßnahmen anregen.

Unsere Forderungen an die Universitätsleitung

  • Eine klare und öffentliche Positionierung der Universität Jena gegen extrem rechte Politik: Die Universität muss sich klar gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Verharmlosung der Klimakrise, und die drohende rechtsideologische Einflussnahme auf Wissenschaft und Lehre positionieren, um ihre Werte aktiv verteidigen. Dies muss sie auch öffentlich auf Demonstrationen und Kundgebungen tun.

  • Keine Beauftragung von Unternehmen, deren Chefs oder Mitarbeiter:innen in der Vergangenheit durch menschenfeindliche Handlungen und Äußerungen aufgefallen sind.

  • Kein Beschäftigungsverbot für Aktivist:innen: Wer sich zivilgesellschaftlich gegen den Rechtsruck engagiert, darf nicht kriminalisiert werden und Auswirkungen auf den Beschäftigten- oder Studierendenstatus befürchten müssen. Bei einer Landesregierung unter rechtsextremem Einfluss könnten alle Beschäftigten und Studierenden denunziert werden, die sich aktiv gegen eine solche Politik stellen.

  • Erhalt des Lehrstuhls für Neuere Geschichte und Geschlechtergeschichte: Angesichts des voranschreitenden Rechtsrucks ist die Vermittlung von Geschichtskenntnissen umso wichtiger - vor allem wenn dies auch das Lehramtsstudium und damit die Schulbildung betrifft.

  • Die Unileitung muss sich schützend vor queere, migrantische und jüdische Menschen in Studierendenschaft und unter den Beschäftigten stellen

  • Unileitung muss Pläne erarbeiten, um sich gegen Gefahren des voranschreitenden Rechtsrucks zu wappnen: Es braucht eine konkrete und verbindliche Vorstellung davon, wie marginalisierte Gruppen und Forschung und Lehre an der Universität geschützt werden.

  • Keine Zusammenarbeit mit rechtsextremen Politiker:innen: Die Friedrich-Schiller-Universität Jena soll keine Anfragen der AFD Fraktion beantworten, keine Universitätsräume für Veranstaltungen mit diesen zur Verfügung stellen und für eine Landesregierung unter AFD-Beteiligung keine Zuarbeit leisten.

Wir sind überzeugt, dass eine starke und engagierte Studierendenschaft und Belegschaft der beste Schutz gegen die Auswirkungen des Rechtsrucks an unserer Universität sind. Das Aktionsbündnis „Uni gegen Rechts” bietet einen Ort, um sich für eine demokratische und tolerante Universität einzusetzen und marginalisierte Personengruppen sowie Forschung und Lehre gegen extrem rechte Einflussnahme zu schützen. Bring dich ein, indem du zu unseren regelmäßigen Treffen kommst, unsere Veranstaltungen besuchst oder unseren Newsletter verfolgst. Wir sind offen für jede Person an der Universität Jena, unabhängig von parteipolitischer Zugehörigkeit.